Teuer ist nur ein Produkt, das seine Aufgabe nicht erfüllt.
Selbstverständlich muss ein handwerklich erzeugter Kaffee einen höheren Preis haben als ein industriell erzeugter.
Wir sprechen hier von zwei völlig unterschiedlichen Paar Schuhen.
Es beginnt bereits beim Rohkaffee, wo die Sorten immer hochwertiger sind als beim Industriekaffee.
Das Rösten von Industriekaffee erfolgt bei Temperaturen zwischen 450 und 600 Grad. Der gesamte Röstprozess dauert nur etwa 90 Sekunden.
Damit der Kaffee bei diesen enormen Temperaturen nicht verbrennt, landet er direkt nach dem Röstvorgang zum Schock – Kühlen in einem Wasserbad, wo er sofort einen Teil seines Aromas verliert.
Im Gegensatz dazu werden unsere Kaffees durchschnittlich 17 bis 20 Minuten bei wesentlich niedrigeren Temperaturen geröstet.
Wenn der Rohkaffee in die aufgeheizte Trommel gleitet, stürzt die Temperatur z.B. von 180 Grad auf unter 80 Grad und baut sich anschließend in einer langsam ansteigenden Kurve wieder auf.
Bei diesem Prozess nimmt die Bohne die langsam steigende Temperatur an und verliert gleichzeitig an Feuchtigkeit.
Während dieser Zeit nimmt das Volumen um 50 bis 90 % zu, hingegen verliert die Bohne zwischen 12 und 18 % an Gewicht. Bei der Größenzunahme kommt es zum „First Crack“, der die Bohne sozusagen entkleidet. Das Silberhäutchen löst sich und wird vom Zyklon der Röstmaschine aufgefangen, um später entsorgt zu werden.
Ab diesem Moment nimmt der Röstvorgang an Fahrt auf und es ist höchste Aufmerksamkeit geboten, damit das Rösten genau zum richtigen Zeitpunkt beendet wird. Sonst kann der Kaffee „überröstet“ oder verbrannt werden.
Rösten erfordert Hingabe, Intuition und Konzentration.
Da ist z. B. der „Gesang“ des Kaffees. Es geht hier um den Klang der Rösttrommel, der von verschiedenen Parametern abhängt. Z.B. von der Brennerintensität. Diese wird in zehntel Schritte unterteilt.
Bei einer niedrigen Intensität entlockt man dem Kaffee die Säuren, was unserem Magen gut tut und den Kaffee rund und ausgewogen wirken lässt.
Auch die Aromen haben Zeit, sich zu entwickeln und ganz zu entfalten. Die Öle werden aktiviert, gesellen sich zu den Aromen und leisten später ihren wertvollen Beitrag zum Geschmackserlebnis.
Am Ende des Röstprozesses sind Sekunden entscheidend. Genau beobachtet der Röstmeister die Farbe der Bohnen, den Zustand der Flamme und den sich ändernden „Gesang“. Mit dem Probenzieher werden die Bohnen immer wieder visuell und am Geruch geprüft, um im entscheidenden Moment den Prozess zu beenden.
Sofort danach werden die Bohnen auf das rotierende Außensieb transportiert, um durch ein Gebläse abzukühlen.
Anschließend ruhen sie 96 Stunden zum „Abgasen“ in Blechkanistern, wobei das CO2 entweicht und der Kaffee „reift“.
Wir verpacken unsere Kaffees anschließend in aromadichte Tüten mit Einweg – Ventilen, die die beste Basis für einen dauerhaften Aromaschutz bieten.